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Auswandererbriefe von Exil Nettelstedtern aus dem 19 Jhd Dodgeville August-1873-0

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Auswandererbriefe von Exil Nettelstedtern aus dem 19 Jhd Dodgeville August-1873-0

Auswandererbriefe von Exil-Nettelstedtern aus dem 19.Jhd
Dodgeville, den 10. August 1873
Brief von Hermann Kröger an seinen Schwager Karl Ellerhoff – (Brief 2)

Lieber Schwager,
ich erachte es als meine Pflicht, Dir eine Trauerkunde mitzuteilen, wir haben nämlich gestern Deinen Bruder Heinrich zu Grabe getragen! Er starb am Freitag morgen um 7 Uhr. Seine Krankheit war eine Unheilbare. Er war unter die Behandlung mehrerer Ärzte. Seine Gesundheit war seit letzen Winter schon schwankend, so dass er wenig arbeiten konnte und seit letztem Frühjahr gar nicht mehr. Seine Krankheit war eine sehr schmerzliche, trotzdem verließ ihn sein Verstand nicht, bis er entschlafen war. Die Ärzte hielten es für einen Krebs im Leibe. Es war zuerst nur im Kreuz, bis im Frühjahr sein Leib anfing zu schmerzen, gegen welches ihm der Doktor Medizin zum Einreiben gab. Und erst bei dieser Gelegenheit stellte es sich heraus, dass er einen Klumpen im Leibe an der linken Seite in der Magengegend hatte. Sein damaliger Doktor mutmaßte gleich einen Krebs, empfahl ihn aber gleich einen anderen Doktor, welcher mehr praktische Erfahrung in der Sache hatte. Wie ihn derselbe untersucht hatte, sagte der ihm gleich, er müsse sterben. Es sei kein Doktor, der ihm helfen könne. Er war aber der Ansicht, wenn der Krebs noch nicht so weit wäre, so könnte er noch 5 bis 10 Jahre leben, wenn nicht, so würde er wahrscheinlich kein Jahr mehr leben. Es stellte sich nach kurzer Behandlung heraus, dass das letztere der Fall war. Nun wirst Du denken, das war hart vom Doktor, dies zu hören. Das war aber bei ihm nicht so sehr der Fall, denn er hatte sein Haus bereits bestellt, daher sein ewiges, und von der Zeit an fing er noch ernstlicher an sich sein jenseitiges Erbteil zu vergewissern, wovon er auch die Gewissheit erfahren durfte durch unsern Erlöser und Heiland Jesum Christum, welcher ihn aus Gnaden angenommen hat. Möge es uns allen zum Segen gereichen. Bei all seinen großen Schmerzen wurde er nicht mürrisch oder ungeduldig, sondern sagte, ich habe noch viel mehr mit meinen Sünden verdient.

Die trauernde Witwe und Waisen wolle der Herr trösten und ihre Tränen trocknen. Du kannst dir ihre Trauer eher denken, wie ich sie beschreiben kann. Wir hätten Dir schon eher schreiben sollen während seiner Krankheit und hötten es auch getan, aber wir hatten immer noch etwas Hoffnung auf sein Genesen bis zur letzten Zeit, wo man zu viel Gedanken wegen ihm hatte. Denn auch seine großen Schmerzen ließen uns an kaum etwas anderes denken. Deshalb entschuldige unser Schweigen!

Grüßend verbleiben wir
Dein liebender Schwager und liebende Schwester

Hermann und Luise Kröger

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